3 Bücher – 9 Sätze

Draper, Sharon M. (2014): Mit Worten kann ich fliegen. Ueberreuter

Vom ersten Satz an ist dieses Buch eine der aussagekräftigsten, authentischsten Liebeserklärungen an die Sprache, die mir bisher begegnet sind. Sharon M. Draper erzählt mit einer erstaunlichen Einfachheit, ja Leichtigkeit aus der Sicht eines fast elfjährigen Mädchens, das sich dem Leben mit Zerebralparese stellen muss. Eine inspirierende Geschichte, die so manche der eigenen Schwierigkeiten und „Probleme“ bedeutend kleiner scheinen lässt.

Ogawa, Yoko (2015): Liebe am Papierrand. Aufbau Taschenbuch

Ein Buch nicht mehr aus der Hand legen zu können, ja es zu „verschlingen“, ist für mich ein eindeutiges Zeichen: Es ist dadurch die Überlegung wert, in den persönlichen Kanon aufgenommen zu werden. Yoko Ogawa verfügt über einen unheimlich einfühlsamen und zugleich sehr kraftvollen Schreibstil. Eine zauberhaft Liebesgeschichte zwischen der nicht immer intakten Selbstverständlichkeit des menschlichen Hör-Sinnes und den mit viel Zuneigung beschriebenen Händen eines Stenografen.

 

Verhulst, Dimitri (2016): Der Bibliothekar, der lieber dement war als zu Hause bei seiner Frau. btb

Nach dem Tod meiner dementen Großmutter habe ich mir geschworen, mich erst einmal von diesem Thema fernzuhalten, „die Finger davon zu lassen“. Doch Dimitri Verhulst erzählt mit einem Geist und einem WItz, die mitreißen und die eigentliche Tragik dieser Krankheit vergessen lassen. Ein Buch, bei dessen Lektüre man aufrichtig und herzlich lachen kann.

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