Auf die Liebe

Warum wissen wir manchmal erst, was wir hatten, wenn es zu Vergangenheit geworden ist?

Erst jetzt, am letzten Tag, wird mir klar, wie viel du mir bedeutest.

Ich sitze alleine im Büro, als ich Schritte draußen vor der Tür höre. Auch ohne es zu sehen, weiß ich, dass du es bist. Wie lange das wohl schon geht? Dass ich dich allein am Geräusch deiner Schritte erkennen kann?

Dann kommst du herein, in deinen Stiefelchen, dem hellen Blazer, den Schal kunstvoll um den Hals geschwungen. Unter deinen wie immer ehrgeizig gen Himmel strebenden Haaren blitzen mir deine Augen amüsiert entgegen. Es ist, als wäre der Raum auf einmal ein ganzes Stück heller geworden.

Und auch, wenn du deinen Blick schon im nächsten Moment abwendest, im Chaos auf deinem Schreibtisch vergeblich nach etwas suchst und dich dabei lauthals über einen „ganz unmöglichen“ Kunden beschwerst, spüre ich da plötzlich eine Wärme in mir. Und ich weiß: Ich liebe dich.

 

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